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Investmentfonds.de
02.05.2019:
Euroswitch Pressemitteilung: "Wirtschaft und Märkte zeigen sich tief gespalten"
Köln, den 02.05.2019 (Investmentfonds.de) -
Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch
"Steigende Aktienkurse und fallende Zinsen" - so Thomas Böckelmann, leitender
Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch, über den vergangenen
Monat. Böckelmann weiter: "Offenbar liegen diesen Entwicklungen jedoch völlig konträre
Szenarien zugrunde, die nur in der Alternativlosigkeit der Aktie ihre Schnittmenge
haben. Fakt ist, dass wir nach den Kurseinbrüchen im letzten und der Kursrallye in
diesem Jahr an den meisten Märkten dort stehen, wo wir schon vor einem Jahr waren.
Und auch die Prognosen zu politischen sowie wirtschaftlichen Entwicklungen sind
unverändert unsicher."
Der kurzfristige Blick nach vorn gestalte sich angesichts kommender Ereignisse wie
Europawahl oder Entscheidungen zu den Handelskonflikten komplex. „Wir beobachten die
aktuelle Berichtssaison und die volkswirtschaftlichen Indikatoren aufmerksam und
halten an unseren Strategien je nach Risikoprofil fest. Die stark steigenden Kurse
haben wir teilweise zu Gewinnmitnahmen genutzt und unsere Kasseposition in Erwartung
stärkerer Marktschwankungen durchschnittlich erhöht", fasst Böckelmann zusammen.
Gleiche Vorzeichen, unterschiedliche Reaktionen
Die Einkaufsmanagerindizes Europas, die als verlässliche Indikatoren für die zukünftige
wirtschaftliche Entwicklung gelten, verzeichnen mit mittlerweile 10 Monaten die längste
Abwärtsphase seit der Finanzkrise. Und Deutschland sei sogar trotz jüngster Aufhellung
wichtiger chinesischer Daten auf einem Drei-JahresStimmungstief angelangt. Böckelmann
fällt dabei besonders die Spaltung der Sektoren Industrie und Dienstleistungen ins Auge:
"Während industrielle Indikatoren von einer Stimmungsverschlechterung zur nächsten eilen,
ist die Laune in den Dienstleistungssektoren unverändert gut bis nahezu euphorisch.
Dieser nahezu gegensätzliche Trend ist in den meisten westlichen Industrieländern zu
beobachten."
Eine denkbare Erklärung sei sicherlich der Vertrauensverlust der Industrie angesichts
ungelöster Handelsstreitigkeiten oder auch des Brexits. Die Dienstleistungssektoren, die
strukturbedingt eher binnenwirtschaftlich ausgerichtet seien, störe dies bislang wenig.
Solange fehlende politische Lösungskompetenz nicht in den Abbau industrieller
Arbeitsplätze münde, mache sich eine gewisse Sorglosigkeit breit, die sich unmittelbar
auf die Aktienmärkte zu übertragen scheine.
"Dabei wird bewusst darauf gesetzt, dass ein Abgleiten in eine Rezession verhindert wird.
Zumindest sind die internationalen Notenbanken angesichts der industriellen Eintrübung
derart alarmiert, dass eine aggressivere Geldpolitik wieder wahrscheinlicher wird“,
so Böckelmann. Gleichzeitig laufe die aktuelle Berichtssaison der Unternehmen für das
erste Quartal eher gemischt. Rund 50 % der Unternehmen legten bisher ihre Zahlen vor.
Insbesondere die klassischen industriellen Branchen enttäuschten, während sich der
Dienstleistungssektor - allen voran Technologie - noch abheben konnte. Dabei werde immer
offensichtlicher, dass nur sehr wenige Unternehmen noch stark wüchsen und ihre Umsätze
wie Gewinne ausweiten können. "Das Mittelfeld einer schwarzen Null wird immer größer und
der Anteil der Unternehmen, die effektiv Verluste ausweisen, steigt signifikant", sagt
Böckelmann. So wiesen mittlerweile 43,2 % aller im Nasdaq Composite Aktienindex notierten
Unternehmen bilanzielle Verluste aus. Trotzdem sei ein neues Allzeithoch erreicht worden.
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